Anton Friedrich Justus Thibaut (1772-1840) – Bürger und Gelehrter

1814 eröffnete Thibaut mit seiner Schrift „Ueber die Nothwendigkeit eines allgemeinen bürgerlichen Rechts“ den für die Rechtswissenschaft so bedeutsamen „Kodifikationsstreit“ mit seinem Widerpart Friedrich Carl von Savigny. Noch geprägt vom naturrechtlichen Kodifikationsgedanken forderte Thibaut Rechtsvereinheitlichung, über das rechtliche und wirtschaftliche Interesse hinaus auch im Sinne einer für ein Gesamtdeutschland eintretenden patriotischen Politik. Savignys höchst erfolgreiche Gegenschrift „Vom Beruf unserer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft“ trug dagegen zum Durchbruch der „Historischen Schule“ bei. Der Gedanke des aus der Geschichte erwachsenen Rechts eines organischen Volkskörpers wurde zur bedeutendsten theoretischen Grundlage der deutschen Rechtswissenschaft. Hinter dem Erfolg Savignys scheint die Bedeutung Thibauts und seines rechtswissenschaftlichen Werks zu verblassen. Im Jahr 2014, zweihundert Jahre nach dem Kodifikationsstreit, soll die Tagung zu Ehren Thibauts daher nicht nur eine intensive Beschäftigung mit einem der bedeutendsten Heidelberger Professoren zu Beginn des 19. Jahrhunderts und seinem wissenschaftlichen Werk bieten, sondern auch für die Zukunft anregen und fördern.  


Kontakt:

Prof. Dr. Christian Hattenhauer
Insititut für geschichtliche Rechtswissenschaften der Universität Heidelberg
Friedrich-Ebert-Platz 2
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Letzte Änderung: 14.11.2013
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