Frauen ab 50 im Spannungsfeld von individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen

10. bis 11. Juli 2008


Wie und wo werden die Frauen der Generation 50 plus ihr zukünftiges Leben gestalten, welche Bedürfnisse haben sie an ihren sozialen und räumlichen Kontext und welche sozialen und planerischen Maßnahmen sind erforderlich, um diesen Vorstellungen gerecht zu werden?Die deutsche Gesellschaft steht vor einer Phase eindrücklicher demographischer Veränderungen, die in der öffentlichen Diskussion vor allem unter den Stichworten Schrumpfung und Alterung zusammengefasst werden. Dabei wird im Hinblick auf den Alterungsprozess meist davon ausgegangen, dass es in den kommenden fünf Dekaden zum einen zunehmend mehr ältere Menschen geben wird und dass diese zum anderen ähnlich handeln bzw. sich (auch raumrelevant) ähnlich verhalten werden wie dies bisher Personen dieser Altersgruppe getan haben. Es ist jedoch über die derzeitigen Lebensentwürfe, die aktuellen und zukünftigen Lebensstile und die Wohnansprüche der künftigen älteren Generation bislang nur sehr wenig bekannt. Man kann nun aus verschiedenen Gründen davon ausgehen, dass sie sich von denen der heute älteren Generation deutlich unterscheiden werden, da sie durch Bildungsexpansion, Emanzipation und Partizipation über andere Ansprüche und Potentiale verfügen. Insbesondere Frauen dieser Kohorte haben von den genannten gesellschaftlichen Veränderungen am stärksten profitiert bzw. diese nicht zuletzt induziert bzw. mitgetragen. Insofern ist es von besonderem Interesse, wie diese große soziale Gruppe den Prozess des Alterns gestaltet, wie sie z.B. den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand plant, was sie von ihrem sozialen und räumlichen Umfeld erwartet, d.h. wie und wo sie in den kommenden Jahren leben will.

Das geplante Symposion zum Thema „Frauen ab 50 im Spannungsfeld von individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen“ wird sich mit den o.g. Fragen beschäftigen welche bisher nur selten im Fokus des wissenschaftlichen Interesses standen. Es soll dabei zwar auch um Belange der heutigen Seniorinnen gehen, im Vordergrund soll jedoch die Altersgruppe von Frauen über 50 Jahren stehen, die sich derzeit noch nicht im Rentenalter befinden. Somit steht nicht das Alter an sich, sondern der aktiv gestaltete Prozess des Alterns, d.h. der Prozess des Übergangs von der eigenen Erwerbsphase in den Ruhestand und/ oder die Begleitung des Partners in dieser Phase im Focus.

Die zentrale Fragestellung lautet: Wie und wo werden die Frauen dieser Generation ihr zukünftiges Leben gestalten, wie nehmen sie sich selbst wahr, welche Bedürfnisse haben sie an ihren sozialen und räumlichen Kontext, und welche sozialen und planerischen Maßnahmen sind erforderlich, um diesen Vorstellungen gerecht zu werden?

aber auch in einzelnen Großstädten, konzentrieren sich vor allem auf die quantitative Veränderung der Kohorten. Bisher wird davon ausgegangen, dass sich zukünftige Ältere bzgl. ihrer Lebenskonzepte und deren Verortung sowie den daraus folgenden Ansprüchen an die jeweilige Wohn- und Lebenssituation analog zu den jetzigen Älteren verhalten werden.

Eine zentrale These dieser Veranstaltung ist, dass diese Annahme für die Zukunft vor allem von Frauen nicht uneingeschränkt haltbar ist und dass durch eine neue Seniorengeneration sich vor allem auf der kommunalen und regionalen Ebene neue quantitative Verteilungsmuster einstellen werden, die auch mit neuen qualitativ veränderten Ansprüchen an das Wohnumfeld und die Infrastruktur einher gehen werden. Aus diesem Grund stehen in diesem Vorhaben die prospektive Sichtweise der Zukunftsvorstellungen der heute 51- bis 60-jährigen Frauen im Gegensatz zu den bisherigen „status-quo-Analysen“ der derzeitigen Senior/innen im Vordergrund.

Kontakt:
PD Dr. Caroline Kramer
E-Mail: Caroline.kramer@lmu.de
Webmaster: E-Mail
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