Anthropologie und Philologie: Die Zukunft der Minneredenforschung Diskussionen auf der Grundlage des Handbuchs Minnereden

Mit dem „Handbuch Minnereden“ wurde im Herbst 2012 am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg ein neues, umfangreiches Nachschlagewerk zur Erforschung spätmittelalterlicher Liebesdichtung fertiggestellt. Dieses neue Hilfsmittel erschließt anhand ausführlicher Textbeschreibungen und umfangreicher Register ein Corpus von rund 600 mittelhochdeutschen, mittelniederdeutschen und mittelniederländischen Minnedichtungen des 12. bis 16. Jahrhunderts. Umfang, bisher vorhandene Editionen, Präsenz in der Forschungsliteratur, Überlieferungsverhältnisse und Inhalt jeweiliger Reimpaar- und Strophengedichte werden für das wissenschaftliche sowie für das breitere Publikum zugänglich gemacht.

Ein Jahr nach der Erscheinung des „Handbuchs Minnereden“ laden nun die Herausgeber, Prof. Dr. Ludger Lieb (Heidelberg) und Dr. Jacob Klingner (Berlin), zum wissenschaftlichen Austausch über die Zukunft der Minneredenforschung ein. Im Rahmen eines zweitägigen Kolloquiums sollen erfahrene MinneredenforscherInnen, interessierte MediävistInnen mit verwandten Forschungsschwerpunkten und NachwuchswissenschaftlerInnen ins Gespräch kommen. Impulsvorträge und gemeinsame Diskussionen werden die Grundlage zur Erarbeitung neuer Ansätze für weitere Auseinandersetzungen mit dieser facettenreichen literarischen Gattung liefern.

Das breite Spektrum der Beiträge steht unter dem Arbeitstitel „Anthropologie und Philologie“. So werden philologisch-grundwissenschaftlich orientierte Ansätze neben im weitesten Sinne kulturhistorischen und historisch-anthropologischen Fragestellungen im Fokus des Kolloquiums stehen. Auf neuer Basis werden sich die Teilnehmenden mit dem in der bisherigen Forschung umstrittenen Gattungsbegriff, narratologischen und poetologischen Fragen sowie Gender- und Diskursaspekten von Minnereden intensiv auseinandersetzen. Die Diskussionen sollen anschließend zur Zusammenfassung der Ergebnisse und zur Skizzierung fruchtbarer Perspektiven auf die Minnedichtung des Spätmittelalters dienen. Eine Online-Publikation der Beiträge mit Diskussionsberichten ist geplant.


Kontakt:

Prof. Dr. Ludger Lieb
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Germanistisches Seminar
Hauptstraße 207–209
69117 Heidelberg

Tel.: +49 (0)6221 54 3434

E-Mail: ludger.lieb@gs.uni-heidelberg.de

Webmaster: E-Mail
Letzte Änderung: 23.05.2018
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