Die Rolle der Sprache in der Konstruktion kultureller und nationaler Identität bei den Kelten und den Slaven

Organisatoren: Prof. Dr. Jadranka Gvozdanović (Heidelberg) und Prof. Dr. Séamus Mac Mathúna/Dr. Maxim Fomin (Ulster)

Getragen von Forschern der Universitäten von Bangor, Brno, Dublin, Heidelberg, Łodź, Moskau, Ulster und Zagreb

In der Vorgeschichte und der frühen Geschichte bildeten die Kelten die größte Sprachgruppe in Europa, seit dem späteren Mittelalter sind es die Slaven. Im Kontakt mit den anderen Völkern entwickelten sie viele Kontaktphänomene, bewahrten jedoch ein stark ausgeprägtes eigenes Profil. Besonders bei den Slaven ist es auffällig, dass sie während der zweiten Hälfte des ersten Millenniums n.Chr. ganz unterschiedlichen Einflüssen in Eurasien unterlagen, und doch völlig parallele Sprach- und Kulturentwicklungen aufwiesen, die erst im zweiten Jahrtausend n.Chr. zum Teil auseinandergingen.

Sprachlich und kulturell gesehen sind Kelten und Slaven relativ stark verwurzelt in dem kulturellen Erbe, das vor allem sprachlich geprägt wird. In der ganzen Geschichte, besonders auch in der neuesten Zeit, waren sprachliche identitätsbesinnende Bewegungen Vorreiter von nationalen Bewegungen. In diesem Sinne entsteht die Frage nach den Besonderheiten von kulturellen Verflechtungen, die zu so einer extrem starken identitätsstiftenden Rolle der Sprache führen.

Seit dem Jahr 2000 trifft sich im Zweijahresrhythmus eine Gruppe von Sprach- und Kulturforschern aus den keltischen und slavischen Ländern um die Besonderheiten dieser Kulturen und Sprachen zu erörtern. Die bisherigen Studien, publiziert in der Celto-Slavica Reihe, zeigen, dass keltische und slavische Sprach- und Kulturgemeinschaften überraschende parallele, jedoch von den anderen europäischen Kulturen abweichende, typologische Merkmale aufweisen. Diese führen zum einen zu Forschungsfragen über protoindoeuropäische dialektale Gliederung, und zum andern zu prinzipiellen Fragen über kulturelle und sprachliche Typologie.

Der Hauptforscher dieser Gruppe werden sich vom 15. bis zum 17. Juni 2014 in Heidelberg treffen um über einen projektmäßigen Ausbau ihrer Forschungstätigkeit zu beraten. Für dieses Symposion biete das IWH die optimale Arbeitsumgebung. Das Arbeitstreffen der Forscher ist NICHT öffentlich.


Kontakt:

Prof. Dr. Jadranka Gvozdanović
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg,
Slavisches Institut
Schulgasse 6
69117 Heidelberg

Te.: +49 (0)6221 542636

E-Mail: jadranka.gvozdanovic@slav.uni-heidelberg.de

 

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Letzte Änderung: 02.06.2014
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