From Asymmetry to Symmetry? The West, non-West and the idea of development as conceptual flow


Im Jahre 1989 fand in Berlin eine Konferenz mit dem Titel ‘Rethinking Third World Politics’

statt, die führende Wissenschaftler aus Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika zusammenbrachte, um dem Abgesang modernisierungs- sowie dependenztheoretischer Erklärungsmodelle der politischen Entwicklung in der sog. ‚Dritten Welt’ einen konzertierten Versuch der Neuorientierung und –definition entgegenzusetzen. Das Ergebnis war ein viel beachtetes Buch, das dem Determinismus der bis dato vorherrschenden Paradigmen der politik- und sozialwissenschaftlichen Beschäftigung mit der ‚Dritten Welt’ eine Absage erteilte und vor dem Hintergrund einer postulierten ‚Offenheit’ politischer Entwicklungsprozesse in der ‚Dritten Welt’ sowie der Notwendigkeit, wieder eine genuin an politischen Prozessen, Ideologien und Institutionen orientierte Perspektive einzunehmen, in seinen spezifischen Fragestellungen zur politischen Diversität einzelner Länder und Regionen die Historizität, die Diskursivität und die hybride Natur politischer Phänomene im Entwicklungskontext betonte.

20 Jahre später – im Angesicht zunehmender Intensität von Globalisierungsprozessen - kann der Determinismus der einstigen Paradigmen des Diskurses zur politischen Entwicklung als endgültig obsolet abgetan werden und die politischen Entwicklungswege in der früheren ‚Dritten Welt’ haben sich – zwar meist unter ‚demokratischen Vorzeichen’ - noch weiter ausdifferenziert. Auch wenn die wissenschaftliche Beschäftigung mit politischen Prozessen, Akteuren und Institutionen der früheren ‚Dritten Welt’ die zunehmende Komplexität der politischen Erscheinungsformen anerkennt, ist sie nach wie vor auf der Suche nach zumindest an Idealtypen orientierten Paradigmen, um der aktuell vorherrschenden Konfusion Herr zu werden. Umso dringlicher erscheint eine erneute Bestandsaufnahme der 1989 gestellten Fragen und Versuchen, eine Antwort zu finden.

Die Autorentagung ‚From Asymmetry to Symmetry? The West, non-West and the idea of development as conceptual flow‘ nimmt das Thema von 1989 wieder auf und bringt einen Teil der Wissenschaftler von damals wieder zusammen. Sie wählt aber zudem eine spezifische Perspektive, indem sie vorrangig nach der Bedeutung von Transfers politischer Konzepte, Modelle, Ideen und Institutionen zwischen Kulturen – in Nord-Süd oder Süd-Nord-Richtung - und ihrer Hybridisierung oder auch Indigenisierung durch lokale und regionale Akteure fragt.

Kontakt:
Prof. Subrata K. Mitra
Universität Heidelberg, Südasien-Institut, Abteilung Politische Wissenschaft
INF 330, 69112 Heidelberg
Tel. 06221 548825, Fax 06221 544591
sapol@sai.uni-heidelberg.de

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Letzte Änderung: 26.03.2009
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